Iyengar Yoga / YouTube Film von 1938
B.K.S. Iyengar wurde 1918 im Süden Indiens geboren und zählt heute zu den überragenden Gestalten des Yoga, die unser Jahrhundert hervorgebracht hat. Über 65 Jahre intensiver Yogapraxis und Lehrerfahrung führten ihn zu großer Anerkennung als Yogameister vor allem in der westlichen Welt.
B.K.S Iyengar wurde am 14. Dezember 1918 in Bellur, einem Dorf im Staate Karnataka (Südindien) geboren. Seine Familie war arm und litt an Unterernährung und verschiedenen Krankheiten wie Malaria, Tuberkolose und Typhus, die ihn in seiner Entwicklung weit zurückwarfen.
Als 16jähriger zog B.K.S. Iyengar zu seiner Schwester, die mit dem bekannten Yoga- und Philosophieprofessor T. Krishnamacharya verheiratet war, in die Stadt Mysore. Dieser führte ihn in die Yogalehre ein. Trotz Krankheit erlernte B.K.S. Iyengar schon nach kurzer Zeit einfache Asanas und sein gesundheitlicher Zustand begann sich langsam zu bessern. Von da an sollte er sich nie mehr vom Yogaweg abwenden.
In langjähriger Arbeit entwickelte Iyengar die Technik, wie die Übungen auszuführen sind, so dass sie den anatomischen Strukturen und den physiologischen Vorgängen des Körpers gerecht werden. Er untersuchte besonders die Gegebenheiten des Bewegungsapparates und entdeckte, von welcher Bedeutung für den Erfolg des Übens der ausgewogene Einsatz jedes einzelnen Gliedes ist.
Die Bewegungen kleinster Körperbereiche bewirkden eine neue Qualität an Körpererfahrung. Das genaue und detaillierte Arbeiten am Körper lässt den Übenden eine innere Dynamik erfahren, bei der alle Körperteile auf sinnvolle Weise integriert werden.
Man erreicht so eine in alle Einzelheiten stimmige Haltung, die zu einem ganzheitlich erfassenden Geschehen wird.
Für die eigene Übungspraxis und den Unterricht hat Iyengar im Laufe der Jahre den Wert von Hilfsmitteln erkannt und wendet diese auf unterschiedliche Weise an. Gürtel, Holzklötze, Stühle, feste Gewichte, von der Wand oder Decke hängende Seile oder für den jeweiligen Bedarf eigens gefertigte Bänke werden eingesetzt, um bei der Ausführung eines Asanas zu helfen.
Oft wird damit die Anstrengungen deutlich verringert. Das ermöglicht ein Verweilen in den Übungen und eine tiefere Erfahrung, wobei Beschwerden nachlassen.
1937 wurde B.K.S. Iyengar in Folge einer Yogademonstration nach Poona (Südindien) eingeladen, um in einem namhaften Sportclub Yoga zu unterrichten. 1940 begann er als unabhängiger Yogalehrer zu arbeiten.
Für B.K.S. Iyengar war die Anfangszeit als Yogalehrer äußerst hart. Er heiratete im Juli 1947 Smt. Ramamani, die ihn tatkräftig unterstützte. Langsam verbreitete sie sein Ansehen als Yoga-Experte und -Therapeut und namhafte Persönlichkeiten aus Kunst und Politik begannen seine Führung als Yogalehrer zu suchen.
Ab 1948 unterrichtete er den indischen Philosophen Krishnamurti. 1952 lernte Yehudi Menuhin während einer Konzerttournee durch Indien B.K.S. Iyengar kennen und als Yogalehrer schätzen. Yehudi Menuhin lud ihn 1954 nach Gstaad in die Schweiz ein. In Lausanne gab B.K.S. Iyengar im Rahmen der Landesausstellung seine erste Yogademonstration in Europa.
Von da an begann er regelmässig Europa, später auch die USA, Australien, Japan und Afrika zu besuchen und die Yogalehre und seine Unterrichtsweise zu verbreiten.
Es stellte sich relativ rasch eine enorme Breitenwirkung ein. Heute gibt es neben dem „Ramamani Iyengar Memorial Yoga Institute“ in Pune, Indien zahlreiche Iyengar-Yoga-Institute und -Zentren in allen Erdteilen.
Dank finanzieller Unterstützung von Yogaschülern und Gönnern aus aller Welt konnte 1975 das nach B.K.S. Iyengars verstorbenen Frau benannte Ramamani Iyengar Memorial Institute eingeweiht und eröffnet werden. Das Institute ist zu einem internationalen Zentrum des Yogastudiums geworden und wird von Schülern aus aller Welt besucht.
Sein Yoga-Institut in Pune stellt seit der Eröffnung 1975 einen Anziehungspunkt für Schüler aus aller Welt dar. Viele Hunderte reisen alljährlich nach Indien um unter der Anleitung des Meisters sowie seiner Tochter Geeta und seines Sohnes Prashant ihre Übungspraxis zu verfeinern.
Die Kurse am Institut in Pune werden heute vorwiegend von B.K.S. Iyengars ältester Tochter Geeta und seinem Sohn Prashant unterrichtet. Ausländer, die einen Kurs belegen möchten, müssen mit einer langen Wartezeit rechnen, da der Andrang groß ist und die Plätze für die indischen Studenten frei bleiben müssen.
Weltweit existieren inzwischen mehrere hundert Iyengar-Yoga-Schulen, welche von autorisierten Iyengar-Yoga-Lehrerinnen und –Lehrern geführt werden.
Iyengars in zahlreiche Sprachen übersetzte Hauptwerke dokumentieren den Durchbruch zu einer neuen Übungsform. Sie setzten vor allem durch ihre detaillierte Darstellung der verschiedenen Haltungs- und Atemübungen neue Maßstäbe. Seine Hauptwerke: Licht auf Yoga, Licht auf Pranayama, Licht auf Leben, Der Baum des Yoga, Yoga für die Frau.